Die Geschichte des Taekwondo begann vor ca. 2000 Jahren in dem damaligen Korea, das aus den Königreichen Koguryo, Paekche und Silla bestand. Wandgemälde um 37 v. Chr. zeigen Soldaten beim Üben von Kampftechniken, die noch heute gebräuchlich sind. Es handelt sich hierbei um eine spielerische Art des unbewaffneten Kampfes, dem so genannten Subak. Es beinhaltet nicht nur die kämpferischen Aspekte, sondern auch buddhistische und taoistische Einflüsse, wie zum Beispiel Konzentration und Meditation, Respekt und Fairness – die bis heute noch wirksam sind.
Im Königreich Silla wurde 630 n. Chr. die Hwa Rang Organisation gegründet, die eine Vereinigung der drei Königreiche anstrebte. Um dies zu ermöglichen, wurden die Ritter von Silla einem Studium der Kampfkünste unterzogen, um für dieses Unternehmen Körper und Geist zu trainieren. Aus koreanischen Geschichtsdokumenten heraus analysierte man, dass es sich hier um die Grundformen des heutigen Taekwondo handelt. Im Jahre 668 n. Chr. vereinigten sich Koguryo, Paekche und Silla, mit Hilfe von befreundeten chinesischen Truppen und unter Führung von Hwa Rang und es entstand Korea.
Durch Überlieferung der bekannten Techniken von Generation zu Generation entwickelte sich das Subak im 17. Jahrhundert zum Taekyon. Beim Taekyon handelt es sich um den Vorläufer des heutigen modernen Taekwondo, das seinen Schwerpunkt auf Fußtechniken gerichtet hat.
Diese und weitere Kampfkünste blieben aber vor historischen Ereignissen nicht verschont. Ein gutes Beispiel hierfür ist die japanische Besatzungszeit (von 1909 bis 1945) in Korea, wo sogar die Ausübung aller koreanischen Kampfsportarten verboten wurde. Allerdings trainierten viele Koreaner heimlich weiter, so dass vor allem das Taekyon zum wichtigen Bestandteil der koreanischen Identität wurde.
1946 wurde eine große Versammlung von Kampfsportschulen einberufen. Ziel dieser Versammlung war es, alle Kampfstile zu vereinen, wobei das Taekyon die Grundlage bildete. Mit dem Verhandlungsende im April 1955 einigten sich die führenden Kampfsportexperten darauf, dieser Sportart den Namen Taekwondo zu geben. Jedoch begann für das erst geborene Taekwondo mit der Teilung Nord- und Südkoreas ein geteiltes Zeitalter. In Nordkorea entwickelte sich unter General Choi das ITF (International Taekwondo Federation) System, in Südkorea unter Kim Un-Yong das WTF (World Taekwondo Federation) Taekwondo, das aber erst 1973 offiziell gegründet wurde.
Quelle: Facharbeit von Tina Reuter im Fach Sport (2006)